Erich Erzgräber wurde zum 30. Juni 1967 in den Ruhestand verabschiedet !
Im eigenen neuen Bankgebäude an der Bentheimer Straße 23 wurde die kontinuierliche Weiterentwicklung fortgesetzt.
Zum 01. Oktober 1966 bestellte der Aufsichtsrat mit Enno Frerichs ein 2. hauptamtliches Vorstandsmitglied1 und bereitete sich damit sicherlich auch auf das Ende einer „Ära“ vor.
Am 30. Juni 1967 mit dem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand endete die „Ära“ Erich Erzgräber. Er war eine echte Konstante in der Geschäftsführung der „Volksbank Nordhorn eGmbH“ und prägte über mehr als „drei“ Jahrzehnte entscheidend diese positive Entwicklung.2 180-4 – GN v. 05.07.1967 Erzgräber i. Ruhestand, Frerichs vorgestellt
Der Tagesordnungspunkt 3 der Vorstands- und Aufsichtsratssitzung vom 14.02.1968 lautet: „Kauf eines Bauplatzes zur Neuerrichtung eines Bankgebäudes in Nordhorn, Bahnhofstraße“. Und das gerade einmal 10 Jahre nach dem Bau eines eigenen Bankgebäudes. Am 21.03.1968 wurde dann endgültig entschieden einen ca. 1600 qm großen Bauplatz in der Bahnhofstraße, gegenüber dem Rathaus von Wilhelm Franzen zu erwerben.3
Im März 1969 entschieden sich die Verwaltungsmitglieder der guten Entwicklung durch die Bestellung eines 2. hauptamtlichen Vorstandsmitglieds Rechnung zu tragen. Dazu wurde der bisherige Bevollmächtigte Dieter Siebels mit Wirkung vom 01.06.1969 zum Vorstandsmitglied bestellt.4 Am 01.04.1957 begann Dieter Siebels seine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank Nordhorn eGmbH. Nach einer dreijährigen Lehrzeit wurde er zum 01.04.1960 in das Angestelltenverhältnis übernommen und später sogar zum Bevollmächtigten bestellt. Das damit eine fast „vier“ Jahrzehnte dauernde „Ära“ in der Entwicklung der Genossenschaftsbanken in unserem Landkreis verbunden sein würde, ahnte damals sicherlich noch niemand !
Denn bereits ca. ein halbes Jahr nach seiner Bestellung zum Vorstandsmitglied musste sich Dieter Siebels mit dem Begriff „Fusion“ auseinandersetzen. Die Motive der Verwaltungsmitglieder lagen sicherlich zum großen Teil auch in der Entwicklung auf Bundesebene begründet. Eine ausführliche Darstellung finden Sie am Ende des Beitrages zum Jahr 1969 (Gründerstandort Brandlecht Teil 4) und auch hier: 275-2 – Brautzeit d. Genossen v. Jörg Foshag.
Dem Protokoll der Raiffeisen-Bank Hestrup eGmbH ist hier zu entnehmen, dass durch die überregionale Gremienarbeit der Kontakt des Bankleiters Hermann Wilmink zu den Vertretern der Volksbank Nordhorn eGmbH, dem ehrenamtlichen Vorstandsmitglieds Hermann Veddeler und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Bernhard Tenfelde entstanden war. Beide Herren standen einer „etwaigen Koordinierung“ von Fusionsmöglichkeiten positiv gegenüber.5.
Nach den Kontaktgesprächen folgten konkrete Fusionsgespräche unter Einbeziehung des niedersächsischen Genossenschaftsverbandes, Hannover.6 Es wurde ein Bilanzvergleich der Jahre 1968 und 1969 aufgestellt: 275-2 Bilanzvergleich R-Bk u. V-Bk 1968 u. 1969. Der Genossenschaftsverband erstellte das notwendige Gutachten: 275-2 Gutachten d. NGV, 27.05.1970. Am 08.06.1970 wurden die „Geschäftsfreunde“ über die beabsichtigte Verschmelzung mit der Raiffeisen-Bank Hestrup eGmbH schriftlich informiert und auf die Generalversammlung am 22.06.1970 hingewiesen.
Am 19.06.1970 kam es zum Abschluss des Verschmelzungsvertrages: 275-2 Verschmelzungsvertrag, 19.06.1970. Die Gremien verständigten sich „vorerst“ auf den neuen Firmennamen:
Raiffeisen- und Volksbank eGmbH
Dies gelang aber nur durch eine schriftliche Bestätigung der Verwaltungsmitglieder der Raiffeisen-Bank Hestrup zur Bereitschaft einer Namensänderung nach spätestens 3 Jahren: 275-2 Best.schr. d. Raiba später wieder Voba, 24.04.1970.
In der Generalversammlung am 22.06.1970 im „Bürgerhaus“ in Nordhorn bat der Aufsichtsratsvorsitzende Tenfelde unter TOP 9 „das Vorstandsmitglied Siebels… einige Worte zu sagen“: 223-2 GV v. 22.06.1970 Rede D. Siebels z. Fusionsabsicht mit RB Hestrup. „Kurz und präzise durch sachliche Argumente“ erklärte er die Vorteile einer Fusion.
Unter TOP 10 wurde dann die Verschmelzung mit folgendem Abstimmungsergebnis beschlossen: 77 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen, 6 Stimmenthaltungen.7 Damit endet die Geschichte der ursprünglich – nach den Karl Korthaus -Grundsätzen gegründeten „Spar- und Darlehnskasse Nordhorn“.
Es bleibt aber folgendes noch nachzutragen:
Aufgrund der Neufassung des Genossenschaftsgesetzes stimmte die Vertreterversammlung am 28.05.1975 über die Einführung einer neuen Satzung ab. In diesem Zusammenhang schlugen dabei Vorstand und Aufsichtsrat vor, die damalige Absprache aus der Fusion einzulösen, den Namen „Volksbank“ wieder aufzunehmen. Am guten Willen – wie es sich gehört, Absprachen einzuhalten – lag es wahrlich nicht. Für diese Satzungsänderung im § 1 der neuen Satzung verweigerten aber die Mitglieder nun die notwendige Dreiviertelmehrheit. Durch die grundsätzliche Gesetzesänderung wurde aus „eGmbH“ zukünftig das „eG“. Über mehr als drei Jahrzehnte wurde nun in Nordhorn das Bankgeschäft geprägt von der
“ Raiffeisen- und Volksbank Nordhorn eG“
Zur Geschichte der „RaiVo Nordhorn“ folgen demnächst weitere Beiträge !
Zur Geschichte der von der Volksbank Nordhorn eGmbH… (bis 1938 Spar- und Darlehnskasse)…eröffneten „Zweigstellen“ klicken Sie auf den Namen:
1. Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 74-4, Aufsichtsratsprotokoll v. 01.07.1966.
2. Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG., 74-1, Vorstand- und Aufsichtsratsprotokoll v. 14.06.1967.
3. Ebd., Vorstands- und Aufsichtsratsprotokoll v. 14.02.1968 u. 21.03.1968.
4. Ebd., Vorstands- und Aufsichtsratsprotokoll v. 05.03.1969.
5. Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 75-5, Protokollbuch des Vorstandes V, S. 232.
6. Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 275-2, div. Unterlagen, Notizen- und Protokolle zur Verschmelzung.275-2 Bilanzvergleich R-Bk u. V-Bk 1968 u. 1969
7. Ebd., 275-2, auszugsweise beglaubigte Abschrift des Generalversammlungsprotokolls v. 22.06.1970.