Derk Ribbink erklärte zum 30.06.1911 seinen Rücktritt.
Quelle: Unternehmensarchiv der
Grafschafter Volksbank eG, 180-5,

Daraufhin beschloss der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 23.06.1911 den Kaufmann Heinrich Sparenberg, Altendorf als Nachfolger einzustellen.1 Die am 26.06.1911 einberufene außerordentliche Generalversammlung bestätigte dann diese Entscheidung. Die Bankgeschäfte der Spar- und Darlehnskasse Nordhorn eGmbH im Hause Sparenberg, Lingenerstr. sollten aber nicht lange dauern. Denn am 17.01.1912 wählte der Aufsichtsrat Fritz Budde zum Rendanten. Die Bestätigung dieser Wahl gab es am 29.01.1912 durch die Generalversammlung.2 Sparenberg hatte „sein Amt wegen Überbordung“ niedergelegt. Mit dem Textilgroßhändler Fritz Budde bekam die Genossenschaft ab dem 01.02.1912 eine konstante Geschäftsführung.2

Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 172-1, Veröffentlichung der Nordhorner Nachrichten, 02.03.1918

„Eine umsichtige Leitung“ wurde ihm in der Veröffentlichung vom 02.03.1918 bescheinigt

Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 180-1, Jubiläumsbroschüre 75 Jahre Raiffeisen- und Volksbank Nordhorn.

Das Geschäftslokal war wie bei seinen Vorgängern im Hause des Rendanten. Hiervon zeugen die beiden Zeitungsanzeigen:

Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 172-1, Zeitungsausschnittssammlung Spar- und Darlehnskasse Nordhorn, Anzeige Nordhorner Nachrichten vom Sa., 01.03.1913 und Sa., 12.04.1919.

 

 

 

 

 

 

Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 181-1, Korrespondenz mit dem Amtsgericht.

 

 

 

Mit der Nr. 49 wurde Fritz Budde vor Beginn seiner Tätigkeit als Mitglied der Spar- und Darlehnskasse Nordhorn eGmbH in das Mitgliederverzeichnis eingetragen.

Nach über 20 Jahren erklärte er am 10.05.1932 seinen Rücktritt.3 Der Aufsichtsrat hatte in seiner Sitzung vom 09.05.1932 als Nachfolger den Nordhorner Erich Erzgräber zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied bestellt.4 In diesem Zusammenhang wurde das Geschäftslokal in das Haus Rusius in die Bentheimer Straße 15 verlegt. Hier waren vom Vorstand Räumlichkeiten angemietet worden. Diesem Mietvertrag stimmte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 13.09.1932 zu.5

Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 180-1, 75 Jahre Eine Dokumentation 1906 – 1981, Nr. 3.

Aus Spar- und Darlehnskasse Nordhorn eGmbH wurde durch einstimmigen Beschluß der Generalversammlung vom 30.05.1938 dann die „Volksbank Nordhorn eGmbH“. Dies geschah auf Anregung des zuständigen Genossenschaftsverbandes.6

Erich Erzgräber musste seine Tätigkeit ca. 4 Jahre unterbrechen. Im Aufsichtsratsprotokoll vom 01.03.1943 ist zu lesen, dass er zum 02.03.1943 in Lingen zur Wehrmacht einberufen wurde. Für ihn wurde der Drogist Alex Lambers vom Aufsichtsrat in den Vorstand delegiert. Seine Ehefrau Anna Erzgräber übernahm als Rendantin die Geschäftsführung „zur Weiterführung der Kassengeschäfte“: AR-Protokoll 01_03_1943 Anna Erzgräber stellt sich zur Verfügung

Anna Erzgräber führte die Genossenschaft bis zum 14.10.1947 und übergab dann die Tätigkeit wieder an ihren Ehemann. Dieser wurde nach einer Kriegsgefangenschaft, der Entnazifizierung und der Erlaubnis vom Arbeitsamt mit sofortiger Wirkung wieder angestellt, nachdem er im Juni des Jahres seinen Vorstandsposten aufgegeben hatte.7

Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 208-3, Geschäftsbericht 1953, Mitteilung vom 20.04.1953.
Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 180-1, 75jähriges Jubiläum der Raiffeisen- und Volksbank Nordhorn eG.

Unter Erich Erzgräber entwickelte sich die „Volksbank“ kontinuierlich weiter und die Räumlichkeit wurde zu klein. In 1952 begann die Suche und die Verhandlungen über ein neues Geschäftslokal. Ende des Jahres wurden die Gespräche erfolgreich beendet.8 Am 23.04.1953 wurden 3 Häuser weiter in der Bentheimer Straße 21 die neuen Räumlichkeiten bezogen.

Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, F-23.

28.05.1906 – 28.05.1956 – Die zweitälteste Genossenschaftsbank 9 in unserem Landkreis feierte das 50jährige Bestehen. In seiner Festrede stellte Erich Erzgräber das Wirken des Karl Korthaus deutlich heraus: 210-5 Rede Erich Erzgräber z. 50j. Bestehen,28.05.1956.

Hier ist der Geschäftsbericht zum 50. Geschäftsjahr dokumentiert: 170-6 – 50 Jahre Volksbank Nordhorn 1906 – 1956.

 

Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 73-4, Protokollbuch für den Aufsichtsrat, 08.11.1955.
Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 73-4, Protokollbuch für den Aufsichtsrat, 22.05.1956.

Bereits seit Februar 1953 beschäftigten sich die Verwaltungsorgane mit der Errichtung eines eigenen Bankgebäudes. Im Oktober 1953 beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat das direkte Nachbargrundstück von H. Lankhorst „für ein späteres Banklokal anzukaufen“.10 Am 08.11.1955 wurde es dann durch die Wahl eines Bauausschusses sehr viel konkreter. Eine Woche vor dem 50jährigen Jubiläum erging der Beschluß zum Neubau eines eigenen Bankgebäudes und die ersten Gewerke wurden vergeben. Der 08.05.1957 markierte einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der „Volksbank Nordhorn eGmbH“:

Der Umzug in das eigene neue Bankgebäude Bentheimer Straße 23 ! Architektonische Details, die Nutzung der Bankräume und der Geschosse wurden in zwei Zeitungsartikeln beschrieben.

Quelle: Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 170-8, Geschäftsbericht 1957.
Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, Grafschafter Rundschau v. 08.05.1957.
Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 172-1, Emsl. Nachrichten v. 08.05.1957.
Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 172-1, Anzeige zur Verlegung des Geschäftslokals.

 

 

 

 

Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 180-1, 75 Jahre Raiffeisen- und Volksbank Nordhorn eG,
Quelle: Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 170-8, Geschäftsbericht 1957

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es folgte eine kontinuierliche Geschäftsentwicklung in den neuen eigenen Räumlichkeiten. Zum 01. Oktober 1966 bestellte der Aufsichtsrat mit Enno Frerichs ein 2. hauptamtliches Vorstandsmitglied11 und bereitete sich damit sicherlich auch auf das Ende einer „Ära“ vor.

Am 30. Juni 1967 mit dem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand endete die „Ära“ Erich Erzgräber. Diese war eine echte Konstante in der Geschäftsführung der „Volksbank Nordhorn eGmbH“. Er prägte über mehr als drei Jahrzehnte entscheidend diese positive Entwicklung.12 180-4 – GN v. 05.07.1967 Erzgräber i. Ruhestand, Frerichs vorgestellt

 

Weiter geht es im Teil 3.

 

1. NLA OS REP 950 Nordh Akz. 201894 Nr. 11 S. 51 – Abschrift Aufsichtsratssitzung, 23.06.1911

2. Ebd., S. 61 – 63.

3. Ebd., S. 201.

4. Ebd., S. 202. u. Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 73-5, Aufsichtsratsprotokoll v. 09.05.1932.

5. Ebd., 73-5., Aufsichtsratsprotokoll v. 13.09.1932.

6.Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 73-1, Generalversammlungsprotokoll v. 30.05.1938.

7. Unternehmensarchiv der Grafschafter Volsbank eG, 73-4, Aufsichtsratsprotokoll v. 14.10.1947.

8. Ebd., Aufsichtsratsprotokolle v. ß8.07.1952 u. 31.12.1952.

9. Albert Rötterink: Das Genossenschaftswesen in der Grafschaft Bentheim, 1995, S. 13, Tabelle1,

10. Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 73-4, Aufsichtsratsprotokolle v. 11.02.1953 und 26.10.1953.

11. Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG, 74-4, Aufsichtsratsprotokoll v. 01.07.1966.

12. Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG., 74-1, Vorstand- und Aufsichtsratsprotokoll v. 14.06.1967.