Die Zeit bis 1999 – bis zur Entstehung der „Volksbank Obergrafschaft eG“

Im September 1994 kam es zu einem außergewöhnlichen Ereignis, das auch überregional Aufmerksamkeit erregte. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen einer niederländischen und einer deutschen Bank – die erste Bankenpartnerschaft in der Grafschaft Bentheim – wurde durch ein entsprechendes Abkommen veeinbart. Details sind dem damaligen Artikel der Grafschafter Nachrichten zu entnehmen: 330-1 Erste dt._niederl. Partnerschaft zweier Banken-GN_19940913_010 (1)

Quelle: Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 330-2, Jahresbericht 1999,

Im Juli 1995 wurde der zweite Bauabschnitt – aus der 1993 beschlossenen Baumaßnahme – fertiggestellt. Die Bank wurde um einen ca. 40 qm großen sechseckigen Anbau am Eingangsbereich erweitert, um die neue SB-Zone aufzunehmen. Geldautomat, Kontoauszugsdrucker und Schließfächer und das neu eingeführte Überweisungsterminal waren nun im 24-Stunden-Betrieb verfügbar: 330-1 Dialog mit Hausbank über Kollegen Computer – GN_19950713_014 (1)

Dietrich Schulte, Quelle: Archiv der Grafschafter Volksbank eG, Fotobestand Gildehaus
Quelle: Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 330-1, Chronik der Genossenschaft II

In 1995 gab es einen weiteren Führungswechsel. Horst Weyand kündigte zum 30.09.1995 seinen Arbeitsvertrag, um eine Vorstandsposition in Süddeutschland zu übernehmen. 1 Ihm folgte Dietrich Schulte, für den sich der Aufsichtsrat einstimmig als Nachfolger entschied.2 In Quendorf geboren, absolvierte er seine Lehrzeit zum Bankkaufmann bei der damaligen „Raiffeisenbank Schüttorf eGmbH“

Quelle: Archiv der Grafschafter Volksbank eG,
330-1, Chronik der Genossenschaft II

Das 75-jährige Bestehen der Bank wurde 1996 mit verschiedensten Aktivitäten gefeiert. Diese wurden im Bericht des Jahres 1995 zusammengefasst.

Zum Abschluss gab es die Jubiläumsgeneralversammlung am 29.10.1996 mit über 400 Mitgliedern und vielen Ehrengästen im Kurhaus Bad Bentheim. Stolz konnte ein erhebliches Wachstum mit einer Bilanzsumme von über 123 Millionen DM verkündet werden. Hier der Zeitungsartikel dazu: 330-1 Volksbank verzeichnet deutlichen Zuwachs -Jub.-GV- GN_19961102_010 (1)

Die Verantwortlichen im Jubiläumsjahr 1996 – meistens im Hintergrund – „Der Aufsichtsrat“:

von links: Gerd-Jan Nibbrig (Vorsitzender), Alfons Wellen, Günter Tangenberg, Wilhelm Luksherm, Dieter Tepper, Quelle: Archiv der Grafschafter Volksbank eG, Fotobestand Gildehaus,

sowie die Mitarbeiter*innen:

Quelle: Archiv der Grafschafter Volksbank eG,
330-1, Chronik der Genossenschaft II,

 

 

 

 

 

 

Der Wettbewerb im Bankensektor war ständigen Veränderungen unterlegen. Die Anpassung der Dienstleistungen, die die Großen der Branche stark forcierten, war eine immer wiederkehrende Herausforderung für die Verantwortlichen in den Genossenschaftsbanken. Trotz der großen Stärke in der Kundenähe waren im Generationenwechsel die technische Entwicklung mit „Homebanking“ und „Directbanking“ per Computer auf dem Vormarsch. Die Entstehung von Direktbanken einhergehend mit neuen Produktentwicklungen, erhebliche gesetzliche Veränderungen und erhöhte bankenaufsichtsrechtliche Bestimmungen mussten in diesen Betriebsgrößen kostenmäßig bewältigt werden. Ein Interview mit dem damaligen DG-Bank-Chef Bernd Thiemann (248-1 – in 10 J. 1000 Geno-Banken weniger – GN _19980114_001 und 248-1 – bald 1000 Genos weniger-GN_19980114_004) nahmen Vorstand- und Aufsichtsrat zum Anlass für eine verantwortungsvolle Zukunftsdiskussion.3 Aus der seit 1986 aufgenommenen Kooperation mit der Volksbank Schüttorf eG4 war bekannt, das diese einen Referenten des Genossenschaftsverbandes zu diesem Thema angefordert hatte. Der Beschluss, genauso zu verfahren, war schnell gefasst.5 Nachdem der Aufsichtsrat des Kooperationspartners seinen Vorstand beauftragt hatte, Fusionsgedanken zu vertiefen, war der gleichlautende Beschluss wiederum schnell gefasst.6

Die Fusionsgespräche wurden aufgenommen und vom Genossenschaftsverband Weser- Ems e.V., Oldenburg moderiert. Die „von großer Sachlichkeit geprägten Zusammenkünfte“7 führten in der Vorstands- und Aufsichtsratssitzung vom 16.06.1998 zu einem einstimmigen Beschluss. Die erarbeiteten Inhalte, Absprachen und ein vorgeschlagener Zeitverlauf bis zur juristischen Fusion fanden Zustimmung.8

Quelle: Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 344-1,

Am 17.06.1998 wurden alle Mitarbeiter informiert, am 18.06.1998 erhielten alle Mitglieder ein Schreiben über die Fusionsabsichten: 330-2 Schreiben an die Mitglieder zu Fusionsabsichten, 06. 1998. Danach erfolgte ein Pressegespräch. Der veröffentlichte Artikel kann hier eingesehen werden: 330-2 OG-Fusion wird angestrebt-GN_19980622_010 (1) In der Generalversammlung am 15.09.1998 wurde den Mitgliedern die Verschmelzungsabsicht ausführlich – im Beisein eines Vertreters des Genossenschaftsverbandes – erläutert und Fragen beantwortet.9 In den Grafschafter Nachrichten war dazu zu lesen: 330-2 Voba-Fusion stößt auf Akzeptanz-GN_19980918_022 (1). Am 26.01.1999 beschloss der Aufsichtsrat – nach Vorstellung des Verschmelzungsvertrages – den Vorstand zu ermächtigen, diesen mit der Volksbank Schüttorf eG abzuschließen.10 Am 09.02.1999 wurde dieser Vertrag von allen Vorständen unterzeichnet. Die GN veröffentlichte dazu einen Artikel: 330-2 OG-Vobas rücken zusammen-GN_19990312_015 (1). Ein GN-Kommentar dazu verdeutlicht noch einmal den damaligen Wettbewerb im Bankensektor und dessen Folgen.

Quelle: Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 330-2, GN-Artikel v. 14.05.1999

In der Generalversammlung am 11.05.1999 beschlossen die Mitglieder – im Beisein des Bad Bentheimer Notars Werner Metten – mit großer Mehrheit ( 164 Ja-, zwei Nein-Stimmen) die Fusion mit der“ Volksbank Schüttorf eG“ zur „Volksbank Obergrafschaft eG“.

Der Erfolg dieser Fusion, sowie die Entwicklung und Geschichte der „Volksbank Obergrafschaft eG“ folgt demnächst in separaten Blog-Beiträgen.

Zur Geschichte der von der Raiffeisenbank Gildehaus-Bentheim eGmbH… (bis 1959 Spar- und Darlehnskasse Gildehaus, bis 1968 Raiffeisenbank Gildehaus)…durch Fusion entstandenen „Zweigstelle“ klicken Sie auf den Namen:

 

1. Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 247-4, Vorstands- und Aufsichtsratsprotokoll, 08.06.1995.

2. Ebd., 31.07.1995.

3. Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 248-1, Vorstands- und Aufsichtsratsprotokoll, 20.01.1998.

4.Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 19-3, Protokollbuch für den Vorstand, S. 187.

5. Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 248-1, Vorstands- und Aufsichtsratsprotokoll, 17.03.1998.

6. Ebd., 30.03.1998.

7. Ebd., 26.05.1998.

8. Ebd., 16.06.1998.

9. Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 14-6, Protokollbuch für Generalversammlungen, S. 117.

10. Archiv der Grafschafter Volksbank eG, 249-1, Vorstands- und Aufsichtsratsprotokoll, 26.01.1999.