Von der Veränderung

Wir reden heute viel über Digitalisierung, Komplexität, Schnelllebigkeit, Unsicherheit. Vor allem bemerken wir das Tempo der Veränderungen. Wenn wir einmal einen Blick in die Geschichte der Menschheit werfen, verwundert es kaum, dass es sich so anfühlt, als seien wir einem rasanten Wandel von Wirtschaft, Gesellschaft, von Technik unterlegen. Der Historiker Harari schreibt sinngemäß, dass wir unsere Natur und Psyche nur dann verstehen können, wenn wir uns verinnerlichen, dass wir über Hunderttausende von Jahren Jäger und Sammler waren – diese Zeit prägt bis heute unser Verständnis von Sicherheit, Fremdheit… Familie. Dann waren wir zehn Jahrtausende Bauern und Hirten. Da sind zwei Jahrhunderte als Arbeiter und Angestellte vergleichsweise ein Wimpernschlag.1 Auch wenn historische Vergleiche meistens hinken, oft die Geschehnisse verharmlosen, verzerren, den Dingen eine falsche Tonalität geben, denke ich, dass es an dieser Stelle erlaubt ist, die heutigen Veränderungen mit dem großen Transformationsprozess im 19. Jahrhundert – vom Agrarstaat zum Industriestaat – zu vergleichen, zumindest Bezüge herzustellen, um einmal auszuleuchten: Ist wirklich so vieles neu? Wann hat das angefangen…? Können wir aus der Vergangenheit Lehren ziehen? Oder müssen wir das Rad vielleicht doch neu erfinden?

„Wer einer ist, erfährt man durch seine Geschichte“

Dieser Satz stammt von Odo Marquard. Marquard wurde 1928 in Hinterpommern geboren. Er war Professor für Philosophie in Gießen. Marquard war davon überzeugt, dass die Herkunft, der Verweis auf die Vergangenheit zum Verstehen zwangsläufig notwendig ist. Heißt: Ich kann meiner Vergangenheit nicht entkommen. Vielmehr „ich bin meine Herkunft“.2 Noch ein Gedanke von Marquard, der uns durch die nächsten Minuten begleiten kann – vor allem alle diejenigen unter Ihnen, die mit Geschichte vielleicht nicht ganz so viel anfangen können: Die Menschen, „das sind ihre Geschichten. Geschichten aber muß man erzählen. Das tun die Geisteswissenschaften: sie kompensieren Modernisierungsschäden, indem sie erzählen; […] Je moderner die moderne Welt wird, desto unvermeidlicher werden die Geisteswissenschaften, nämlich als erzählende Wissenschaften.“3

Lassen Sie mich also die nächsten 10 bis 15 Minuten Ihnen etwas über  die gemeinsame Geschichte von >Landwirtschaft und Genossenschaften< erzählen:

Übergang vom Agrarstaat zum Industriestaat

Ohne die Industrialisierung der Landwirtschaft wäre die Industrialisierung nie möglich gewesen. In der vorindustriellen Zeit wurde die Nahrung, die der Bauer auf dem Feld und im Stall produzierte, mehrheitlich von ihm selbst und von seinen Tieren konsumiert. Nur wenig davon ging auf den Markt – für den Lehrer, den Pfarrer, den Handwerker, den Beamten….4 Heute verdienen nur noch rund 2 Prozent der Bevölkerung ihr Geld in der Landwirtschaft. Diese 2 Prozent produzieren so viel, dass die Bevölkerung davon ernährt werden kann, sogar Überschüsse erwirtschaftet werden. Ohne diese Industrialisierung der Landwirtschaft wäre die Industrialisierung gar nicht möglich gewesen – wo hätten die Menschen für die Fabriken und Büros herkommen sollen, wie „freigesetzt“ werden?

Es gab viele Drehmomente im 19. Jahrhundert, Veränderungen, die das Leben der Menschen aus den überkommenen Strukturen warfen – allerdings nicht alles auf einmal, nicht zur gleichen Zeit, am gleichen Ort, in der gleichen Intensität, vieles eher schleichend, vielerorts auch zeitverzögert. Zeitverzögert z. B. die Entwicklung der Genossenschaften hier in der Grafschaft – aber dazu später mehr.

Beginnen wir Anfang des 19. Jahrhunderts: Die sogenannte Bauernbefreiung war „nicht einfach eine >Befreiung< der Bauern, sondern eine grundlegende Umgestaltung der frühneuzeitlichen Gesellschaft“.5 Ausgehend von den Agrarreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die in der Provinz Hannover ab 1831 in Umsetzung kam, wurde der vormals grundherrlich gebundene Bauer nicht nur zum Vollbürger, sondern auch zunehmend zum Unternehmer, womit sich nicht nur eine Markt- und Gewinnorientierung entfaltete, sondern auch der Bedarf an Kapital zunahm. Für den Landwirt wurde es immer wichtiger, entsprechend zu disponieren. Der landwirtschaftliche Handel nahm zu, insbesondere auch, um die zunehmend nicht landwirtschaftliche Bevölkerung zu versorgen.6

Es fehlten aber vielerorts noch Kenntnisse über intensive Anbaumethoden. Zudem veränderte sich die Viehhaltung, nicht zuletzt durch die Möglichkeiten der intensiven Bodennutzung. Sukzessive nahmen arbeitssparende Maschinen am Kapitalstock zu. Das ländliche Kreditwesen war jedoch auf die neue Situation noch nicht ausgerichtet. Das Fehlen formeller Intermediäre, die Kapitalsuchende und Kapitalgeber zusammenbrachten, erwies sich als enorme Strukturschwäche der ländlichen Kreditwirtschaft. Schlüssel zur Lösung der zeitgenössisch als ‚Kapitalnot‘ apostrophierten Probleme wurden die Kreditgenossenschaften.

Es waren vor allem – auch hier – die landwirtschaftlichen Interessenvertretungen, die die Gründung von Genossenschaften propagierten, solche von Bezugs- und Absatzgenossenschaften, von Molkereigenossenschaften, und schließlich auch von Kreditgenossenschaften. Während Friedrich Wilhelm Raiffeisen seit den 1860er Jahren sein Konzept der Kreditgenossenschaft mit >angeschlossener Warenabteilung< erarbeitete, war es Wilhelm Haas, ein Darmstädter Jurist, der sich intensiv für die ländliche Ökonomie engagierte – heute aber neben Hermann Schulze-Delitzsch, dem Gründer der städtischen Volksbanken, und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, oft vergessen wird.7 Haas ist ein Paradebeispiel für die Kombination verschiedenster Mittel oder Instrumente zu Erreichung eines neuen Zustandes: Er wollte die Stärkung der Landwirtschaft als Pfeiler der Gesellschaft. Kasinos, also Bezugs- und Absatzgenossenschaften waren für ihn neben Lobbyarbeit probate Mittel zur Stabilisierung der im Umbruch befindlichen Gesellschaft. Er war es später auch, der eine zukunftsfähige Organisation des Genossenschaftswesens schuf. Auch hier in der Region gehen die Genossenschaften übrigens auf das Engagement der Landwirtschaft zurück – auf die Königlich Landwirtschaftliche Gesellschaft (gegr. 1764, heute Landwirtschaftskammer) bzw. auf die lokalen Bauernvereine.8  In den Folgejahren entstanden weitere Bauernvereine, die 1851 einen Zentralausschuss gründeten, der sich dann als tatkräftiger Förderer des Genossenschaftswesens für die Gründung von Genossenschaften sowohl praktisch als auch interessenpolitisch stark machte.

Zwei Gedanken sind hier wichtig:

Erstens: Es waren landwirtschaftliche Interessenvertretungen, die Landwirtschaft also selbst, die sich hier durch das Instrument Genossenschaft geholfen hat, eingebettet in die großen Diskurse/Veränderungen.9 Damit waren Genossenschaften eine Art Instrument zur Nachhaltigkeit für die ganze Gesellschaft. Ich möchte noch mal unterstreichen: Es geht nicht nur um die Unternehmensgeschichte der Bank! Paragraph 1 des Genossenschaftsgesetzes formuliert seit jeher den Förderauftrag. Mit nur wenigen Abwandlungen steht dort seit 1867 geschrieben:10 Der „Zweck der Genossenschaft ist es, den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder oder deren soziale oder kulturelle Belange durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb zu fördern“. Ziel dabei: Ein Wegbrechen bestimmter, stabilisierender Gesellschaftsgruppen zu verhindern, insbesondere des Bauernstandes, der Handwerker und Gewerbetreibenden.11

Zweitens: Man ist keiner Ideologie hinterhergelaufen – im Gegenteil und gerade hier in der Grafschaft: Alle ländlichen Kreditgenossenschaften gehörten dem Verband landwirtschaftlicher hannoverscher Genossenschaften an. Heißt, es waren keine „klassischen“ Raiffeisen-Genossenschaften (dazu ausführlich in einem unserer nächsten Beiträge), vielmehr gehen sie auf das Konzept von Wilhelm Haas zurück, einem Genossenschaftspolitiker, der Unternehmertum und Pragmatismus forderte. Vielfach haben wir heute ein falsches Bild: Genossenschaft, das war völlig unromantisch, harte Ökonomie.12

Der Ort der ersten Kammerversammlung: Das Provinzial-Ständehaus am Schiffgraben in Hannover gegen Ende des 19. Jahrhunderts. (Quelle: „Den Fortschritt der Landwirtschaft fördern – 100 Jahre Landwirtschaftskammer Hannover“, S. 55)

Werfen wir einen kurzen Blick auf einige gesellschaftlichen und individuellen Herausforderungen im 19. Jahrhundert…

Der, der nicht auf dem Land blieb, wanderte ab, meist in die größeren Städte. Hier kamen viele mit dem Rad aus den umliegenden Ortschaften, um in der Nordhorner Textilindustrie zu arbeiten. Generell, das weist etwa der Historiker Friedrich-Wilhelm Henning nach, waren es aber vor allem Gesindekräfte, Handwerker, Menschen aus dem Verlagswesen und ärmere Bevölkerungsschichten, die in den Städten >ihr Glück suchten<.13 Das Leben in den Städten war jedoch oftmals nicht wie erträumt, die Lebensumstände ungewohnt:

  • In Berlin etwa entstanden Mietskasernen – große Wohnblöcke, wo auf engem Raum viele Menschen zur Miete wohnten.14
  • Auf kleinem Raum kamen Menschen aus den verschiedensten Regionen zusammen. Vor allem die Wohnverhältnisse der unteren Bevölkerungsschichten verschlechterten sich: nicht ausreichend Wohnraum (Wohnungsnot), schlechte Qualität, teuer. In vielen Städten nahmen die Mieter daher Untermieter auf (auch Schlafgängertum genannt).15
  • Auch die Arbeitsweisen waren neu: Über Jahrtausende wurde der Tagesablauf mit dem Tageslicht gestaltet, jetzt wurde dieser Rhythmus durch elektrisches Licht ausgeblendet, die Stempeluhr eingeführt. Arbeit war jetzt >indoor< ganzjährig die gleiche; neu war auch die Fremdbestimmung durch den Fabrikherrn.

Die, die auf dem Land blieben, in der Landwirtschaft tätig waren, für die veränderten sich die Dinge auch – wenn sicherlich auch in einem anderen Tempo. Viele Familienbetriebe produzierten weiterhin für sich. Volkswirtschaftlich wurde jedoch die Aufgabe der Lebensmittelversorgung der zunehmend städtischen Bevölkerung immer wichtiger.16 Mit neuen Methoden zur Intensivierung, neuen Sorten, neuen, chemischen Düngern konnte das möglich gemacht werden. Aber auch durch die Ausdehnung der Ackerflächen durch die Aufteilung der Allmenden oder durch die Kultivierung von Ödland. Nur ein Beispiel ist der Übergang zur verbesserten Dreifelderwirtschaft, später zur Vier- und Fünffelderwirtschaft. Dazu brauchte es jedoch Fachkenntnisse, die sich erst einmal verbreiten mussten, und Kapital.17 Auch konnte nicht jeder Einzelne alle Dinge selbst beziehen oder entsprechende Anlagen errichten – das wäre weder in die Auslastung gekommen, noch hätte ein Einzelner sich die notwendigen Fachkenntnisse aneignen können. Ein schönes Beispiel ist hier die Geschichte der Molkereigenossenschaften.

Das 19. Jahrhundert war auch geprägt von Schutzzollpolitik und erheblichen Preisschwankungen. Bis 1870/75 hatten sich die dichter besiedelten Regionen noch über die Zufuhr aus dünner besiedelten Agrarüberschussgebiete versorgt. Das wichtigste Getreidezufuhrgebiet war damals übrigens Großbritannien (Großbritannien lag am weitesten von den Überschussgebieten entfernt und am nahsten am neuen Überschussgebiet, den USA, und hatte in Europa die höchsten Getreidepreise).18 In den 1870er Jahren erhöhten russische Bauern nach den Agrarreformen ihre Produktion, um für den Markt zu produzieren und von den Einnahmen ihre Ablösesummen bezahlen zu können. Mit der verbesserten Schifffahrtstechnik und verminderten Frachtkosten kam nun auch das amerikanische Getreide günstiger nach Europa…

Kommen wir noch mal zum Tempo: Kennen Sie die Eisenbahnkrankheit? „Anlässlich der Eröffnung der ersten deutschen Bahnverbindung am 7. Dezember 1835 zwischen Nürnberg und Fürth warnte angeblich das bayerische Obermedizinalkollegium: Bahnfahrten schneller als 30 Kilometer pro Stunde würden bei den Reisenden wie bei den Zuschauern unfehlbar schwere Gehirnerkrankungen, eine Art Delirium furiosum, erzeugen. Doch diese Warnung ist erfunden. (…)“.19 Was hierin zum Ausdruck kommt, wurde auch in der Kunst und Literatur verarbeitet: Die Expressionisten (ca. 1905 bis 1945) beschäftigten sich mit diesen Auswirkungen der Veränderungen auf die Menschen, auf ihre Seelen. Die Erfindung des Autos, des Flugmotors, telegraphische Nachrichtenübertragung etc. – Schnelligkeit und Zeit als neue Dimensionen wurden spürbar und forderten „gleichermaßen >beschleunigte‘<Wahrnehmungsweisen20 (zu Fuß gehen, Reiten waren das bekannte Tempo).

Unsere Kreditgenossenschaften

Um die Dinge nicht aus den Augen zu verlieren, hat die Grafschafter Volksbank vor rund zwei Jahren damit begonnen, ein eigenes Unternehmensarchiv aufzubauen – das Gedächtnis der Bank soll auf diese Weise bewahrt bleiben. Wir haben heute bereits rund 1.300 Akten und über 80 Fotos im Archiv. Manfred Sundag, den viele von Ihnen sicherlich aus seiner Zeit als Vorstand und Berater für Agrarkunden kennen, sorgt dafür, dass diese sorgfältig verzeichnet, also in eine Datenbank aufgenommen, und umgebunden werden. Auch habe ich viele Zeitzeugeninterviews geführt – die Erinnerungen ehemaliger Vorstände, Aufsichtsräte, Mitarbeiter und Kunden sind für uns eine wertvolle Quelle. Das ist die Basis, um die Geschichte der Bank mit Ihren Vorgängerinstituten überhaupt rekonstruieren zu können.

Manfred Sundag und Dr. Frauke Schlütz im Unternehmensarchiv der Grafschafter Volksbank eG

Die heutige Bank ist, wie viele von Ihnen wissen, aus mehreren Fusionen entstanden – die Gründerstandorte haben aber dennoch jeweils ihre eigene Geschichte zu erzählen, wobei die Ähnlichkeiten verblüffend sind. Bis auf die Volksbank Nordhorn, die auf die Handwerkergenossenschaften zurückging, waren alle landwirtschaftliche oder ländliche Kreditgenossenschaften. Übrigens: Alle Gründungen wurden von dem gleichen Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer, dem Genossenschaftsbeamten Rühling bei der Gründung fachlich begleitet. Anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums betonte der Landesökonomierat Peter Johannßen, einer der Gründer des Genossenschaftsverbandes in Hannover, die enge Verbindung zwischen dem Zentral-Ausschuß der Königlichen Landwirtschafts-Gesellschaft und der Genossenschaften: „Welche Bedeutung der Zentral-Ausschuß […] dem Genossenschaftswesen beilegte, wollen Sie daraus entnehmen, daß der erste Spezialbeamte, den die Landwirtschafts-Gesellschaft anstellte, ein >Wanderlehrer für Genossenschaftswesen< war“….21

Alle ländlichen Genossenschaften im Stammbaum waren dem eben genannten Revisionsverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften in der Provinz Hannover angeschlossen. Alle hatten damit die gleiche Satzung, wurden unter den gleichen Logiken betreut und revidiert. Mehr noch, ich hatte es eben bereits kurz erwähnt: Sie waren damit keine Raiffeisen-Genossenschaften, sondern sind der Offenbacher Richtung zuzuordnen, sind damit Wilhelm Haas-Genossenschaften – stehen für Unternehmertum und Pragmatismus.

Wenn Sie ein bisschen in die Geschichte der Bank eintauchen möchten, dann freuen wir uns über einen Besuch im Blog der Bank. Unter www.blog.grafschafter-volksbank.de erzählen wir regelmäßig über die Bank, unter anderem über die Geschichte der Bank – immer im Kontext der regionalen Wirtschaftsgeschichte. Auch möchte ich Sie einladen, gleich die kleine Ausstellung im Foyer zu besuchen. Wir haben Ihnen die Protokolle der Gründungen der einzelnen Vorgängerinstitute mitgebracht. Vielleicht haben Sie Lust, einmal in den Listen zu stöbern, ob Ihnen Namen bekannt vorkommen…

Mit dem Aufbau des Archivs und der Aufbereitung der Geschichte der Bank übernimmt die Grafschafter Volksbank nicht nur die Verantwortung für ihre eigene Unternehmensgeschichte, sondern als wirtschaftlicher Akteur hier in der Region auch Verantwortung für die regionale Wirtschafts- und Sozialgeschichte, leistet damit einen wichtigen Beitrag, zumal die „Idee und Praxis der Organisation gemeinsamer Interessen in Genossenschaften“ seit dem 30. November 2016 als erster deutscher Beitrag auf der repräsentativen „UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ eingetragen ist.22

 

1. Harari, Yuval Noah: Eine kurze Geschichte der Menschheit, 8. Auflage 2015, S. 57.

2. Nachruf auf Odo Marquard von Alexander Grau vom 16.5.2015 (https://www.cicero.de/kultur/nachruf-auf-odo-marquard-anti-habermas-kaempfer-gegen-die-wahrheit/59263).

3. Ebd.

4. Harari: Eine kurze Geschichte, S. 422.

5. Schneider, Karl: Bauernbefreiung und Agrarreformen (http://www.lwg.uni-hannover.de/w/images/5/5a/Kt7_bauernbefreiung_agrarreformen.pdf).

6. Kopsidis, Michael: Agrarentwicklung. Historische Agrarrevolutionen und Entwicklungsökonomie (Grundzüge der modernen Wirtschaftsgeschichte 6), Stuttgart 2006, hier u.a. S. 8-13.

7. Schlütz, Frauke: Wilhelm Haas. In: Sozialreformer, Modernisierer und Bankmanager. Biographische Skizzen aus der Geschichte des Kreditgenossenschaftswesens. Hg. v. Institut für Bankhistorische Forschung e.V. im Auftrag der DZ BANK AG, München 2016, S. 191-212.

8. In der Grafschaft hat z. B. schon in 1858 der landwirtschaftliche Land-Verein Bentheim bestanden (Mitgl.Verzeichnis in Sign. NLA OS Rep 350 Hann. Amt Bentheim Nr. 187), z. B. haben wir dort auch den „Vortrag über meine Landwirtschaft“ von B. H. Hermeling (Drievorden, den 11. März 1859 im NLA OS) gefunden.

9. Vgl. Birnbaum, Karl: Das Genossenschaftsprincip in Anwendung und Anwendbarkeit in der Landwirthschaft. Denkschrift im Auftrag des Congresses Norddeutscher Landwirthe, Leipzig 1870.

10. Beuthien, Volker: 100 Jahre Genossenschaftsgesetz. Genossenschaftsgesetz im Rechtswandel. In: Genossenschaftsverband Rheinland e.V. (Hg.): Partnerschaft im Wandel. 100 Jahre Genossenschaftsverband Rheinland e.V., o. O. o. J., S. 107-127.

11. Raiffeisen, Friedrich Wilhelm: Die Darlehnskassen-Vereine, 8. Auflage mit Ergänzungen und Anmerkungen von Drüsedau, Arno und Kleinhaus, Joachim, Neuwied 1966, S. 31. Raiffeisen schrieb zum Fehlen von Finanzintermediären, über Wuchergeschäfte: „Wie das gierige Raubtier auf das gehetzte und abgemattete edle Wild, so stürzen sich die gewissenlosen und habgierigen Blutsauger auf die hilfsbedürftigen und ihnen gegenüber wehrlosen Landleute, deren Unerfahrenheit und Not ausbeutend, um sich durch die bekannten wucherischen Händel allmählich in den Besitz ihres ganzen Vermögens zu setzen. Eine Familie nach der anderen wird zugrunde gerichtet. […] Da […] von dem guten Bestehen der ländlichen und hauptsächlich der landwirtschaftlichen Bevölkerung das gute Bestehen der ganzen Gesellschaft und besonders auch des Staates abhängt, so ist die Frage nach der Art dieser Hilfe eine der brennendsten Tagesfragen, ja wohl der wichtigste Teil der sozialen Frage geworden“.

12. Vgl. Bergmann, Klaus: Agrarromantik und Großstadtfeindlichkeit (Marburger Abhandlungen zur Politischen Wissenschaft 20), Meisenheim a. Glan 1970.

13. Ausführlich Henning, Friedrich-Wilhelm: Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft in Deutschland, Bd. 2: 1750-1976, Paderborn 1978, S. 63-72.

14. Beispiel Köln, wo es die rheinische Form der Mietskasernen gab: Wohndichte 1890 4,42 Personen pro Haus, 20 Jahre später 16,16 Personen, starke Überbelegung der Miethäuser. Siehe Schlütz, Frauke: Die Mieterbewegung in Köln 1924-1929. In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 77 (2006), S. 111-149.

15. Bei nicht ausreichend Raum, vor allem auch, um Männer und Frauen getrennt unterzubringen, entstand sozialer, gesundheitlicher und sozialhygienischer Handlungsbedarf. Siehe Schlütz: Mieterbewegung; Brüggemeier/Niethammer: Schlafgänger, Schnapskasinos und schwerindustrielle Kolonie. In: Reulecke/Weber (Hg.): Fabrik – Familie – Feierabend. Beiträge zur Sozialgeschichte im Industriezeitalter, Wuppertal 1978, S. 135-175.

16. Blickle, Peter: German agrarian history during the second half of the twentieth century. In: Thoen, Erik/Molle Leen Van (Hg.): Rural history in the North Sea area (CORN Publication Series 1), Turnhout 2006, S. 147-175.

17. Bruckmüller, Ernst: Eine ‚Grüne Revolution‘ (18.-19. Jahrhundert). In: Cerman, Markus/Steffelbauer, Ilja/Tost, Sven (Hg.): Agrarrevolutionen. Verhältnisse in der Landwirtschaft vom Neolithikum zur Globalisierung (Querschnitte 24), Innsbruck/Wien/Bozen 2008, S. 206-226.

18. Henning: Landwirtschaft, 113-114.

19. Albrecht, Harro: Physiologie der Raserei, zeit online am 8.9.2005 (https://www.zeit.de/2005/37/T-Geschwindigkeit); Krauße, Anna-Carola: Geschichte der Malerei. Von der Renaissance bis heute, Köln 1995, S. 87.

20. https://blog.grafschafter-volksbank.de/2018/08/01/einfach-anders-oder-warum-wir-nicht-wirklich-raiffeisen-sind/.

21. https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-deutschland/bundesweites-49.